VOLKSTRAUERTAG

Der Volkstrauertag ist ein Feiertag in Deutschland und gehört zu den sogenannten “Stillen Tagen” wie z. B. Karfreitag. Die Initiative zur Feier des Volkstrauertages entstande nach dem Ersten Weltkrieg von der sozialen Organisation Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Er wurde dann der Hauptorganisator der Gedenkveranstaltung in der Weimarer Republik und der Bundesrepublik Deutschland. Im Dritten Reich nutzten die NS-Behörden diesen Tag für ihre eigenen Zwecke und machten ihn zu einem Feiertag. Der Name wurde auch in “Heldengedenktag” geändert. Der Volksbund spielte dann keine Rolle mehr.

Eine der Hauptaufgaben des Volksbundes ist die Schaffung und Pflege von Friedhöfen. Er kümmert sich um die Gräber und betont die wichtige Rolle der Botschaft des Friedens und der Versöhnung. Er legt auch großen Wert auf die Ausbildung junger Menschen. Bereits 1960 startete der Volksbund die wichtige Kampagne “Versöhnung über die Gräber”, zu der junge Menschen aus verschiedenen Ländern eingeladen wurden. Gemeinsame Arbeit auf Militärfriedhöfen im In- und Ausland bestand darin, junge Menschen zusammenzubringen und über die Auswirkungen von Kriegen nachzudenken. Andere Aufgaben nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Information der Angehörigen über Ruheplätze der Verwandten und die Unterstützung bei Exhumierungen. Ab den 1950er Jahren wurde den Angehörigen geholfen, entfernte Kriegsfriedhöfe zu erreichen.

Auch die Deutsche Minderheit in Beuthen – Zentrum gedenkt die Opfer der Kriege und Gewaltherrschaft. Zum traditionellen Programm der Gedenkveranstaltung gehören:

  • Gottesdienst in Intention aller Opfer
  • Kranzniederlegung an Erinnerungsorten
  • Vorlesen des Totengedenkes: Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren. Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde. Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren. Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind. Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten und teilen ihren Schmerz.“
  • Spielen des Liedes “Der gute Kamerad”, das ein Bestandteil der militärischen Bestattungszeremonien ist.
Quelle: Das Musikkorps der Bundeswehr